Mittwoch, 26. März 2014

Auf den Spuren Frodo's & Maori in Neuseeland

Waimarama - mein Aufrappel-Zweitheimatsort in Neuseeland
Manu:
Gott sei Dank gibt es Freunde's Freunde! Innerhalb kürzester Zeit konnte ich eine Freundin von Jonathan's Schwester ein Wellington erreichen und sie bitten, ob ich denn nicht eine Nacht bei ihr schlafen darf, da der Bus nach Hastings erst am nächsten Tag gehe. Sie sagte ja! Juhuu. Was für ein schönes Gefühl, wenn man geschwächt am Flughafen eines fremdes Landes ankommt, ein freundliches Gesicht sieht, umarmt und so willkommen geheißen wird! Merci!! :)
Die folgende Woche hieß es wieder mal regenerieren. Noch immer musste ich Antibiotika nehmen und die Sonne so gut wie möglich meiden. So schlief ich anfangs lange, las viel und genoss es wieder ein festes "Zuhause" bei Shayna's Familie zu haben. Langsam fing ich auch an dort auszuhelfen - ging mit den Hunden spazieren, spielte mit den Kindern, half im Garten und Haushalt mit.

Gannetkolonie auf Kidnappers Cape
Nach zwei Wochen kamen Freunde von Jonathan aus Österreich mit denen ich ebenfalls einiges unternahm. Wir besuchten z.B. die Gannet Kolonie und wanderten, um diese zu sehen, die wunderschöne Meeresküste entlang. Und mit Philo stellte ich ein geniales Kochteam zusammen, das die Familie gut verpflegte ;) 

Reiten - wieder etwas Neues lernen :)
Zwei neue Dinge durfte ich zu der Zeit in Waimarama ebenfalls lernen: reiten und bodyboarden in den wilden Wellen von Hawkes Bay. Was für ein Spaß!!!
Danke Shayna für's liebevolle aufnehmen in deine Familie und deiner Heimat!!! :* 

Verkleiden im 20iger Stil für das Art Deco Festival
Zu Beginn war ich doch recht unsicher, was ich denn nun eigentlich in Neuseeland tun soll. Ich hatte kein Zelt dabei und die Kosten hier sind doch ziemlich hoch. Alleine herumreisen macht mir auch nicht wirklich Spaß. Ich vermisste Jonathan. Und der plagte sich um Geld für unsere Rückreise zu verdienen. Nicht lange haben wir gebraucht, um festzustellen, dass es so keinen Sinn hat - eigentlich war er es, der Neuseeland sehen wollte und nun soll er stattdessen in Australien arbeiten? Und ich kann nicht wirklich viel unternehmen, da ich nicht viel Geld ausgeben will. Kurzum: ich buchte ein Ticket für ihn. Was sich zunächst als nicht so leicht herausstellte, denn für Neusseland braucht man bereits bei Einreise ein Rückflugticket - für Individualreisende eine Plagerei. Auch bei Einreise sind die Neuseeländer (& Australier) sehr pingelig: benutztes Treckingequipment muss deklariert und gewaschen werden, Essen darf kaum bis gar nicht mit ins Land genommen werden.

Zwei Tage vor Jonathan's Ankunft fuhr ich ihm bereits entgegen und begann bei unserem HelpX Host nahe Rotoroa auszuhelfen und bereits die Gegend zu erkunden. Jetzt handelte es sich nur mehr um ein paar Stunden...

Jonathan:
Für mich zeigte sich Neuseeland von seiner besten Seite. Die Nordinsel, auf der wir den Großteil der Zeit verbrachten war angenehm warm, aber nicht heiß, sonnig und die Landschaft war absolut faszinierend. Die Mitte der Nordinsel ist voller vulkanischer Aktivität, heiße Quellen, Löcher im Wald, aus denen es heraus qualmt, blaue Seeen, heiße Strände und natürlich, Vulkane schmücken die Insel. Abgesehen davon sind die Neuseeländer sehr nett. Autostoppen war überhaupt kein Problem. Auf diese Art reisten wir durch halb Neuseeland.

Kajakausflug zu den schwarzen Schwänen
Die ersten gemeinsamen Tage verbrachten wir in einem kleinen Hostel. Manu fand es wiedermal über helpx. Für drei Stunden Arbeit durften wir dort schlafen. Nach getaner Tat nutzten wir den Tag um per Fahrrad, Boot oder Zu Fuß die Gegend zu bewundern. Es war schön endlich wieder bei Manu zu sein. Für mich fühlte es sich an, als würde ich nach einer schweren Zeit nach Hause kommen.

Ein Hatscherer von Rotoroa Richtung Taupo
Unsere ersten Autostop-erfahrungen waren allerdings zwiespältig. Einmal wurden wir gleich mitgenommen, ein andermal wanderten wir die geplante Strecke von Anfang bis Ende. Ein netter Herr gab uns den Tip von dem heißen Fluss und den Becken. Ich konnte es nicht glauben aber der Fluss hatte einfach die perfekte Temperatur: Heiß! So heiß, dass man nach 10 Minuten raus musste um sich abzukühlen. Obwohl nicht erwünscht, schlugen wir dort in der Nähe unser Zelt auf. Nach einer kühlen Nacht geht nichts über eine heiße Dusche, oder eine überdimensionale Badewanne, mitten im Wald, was auch immer, das ist Luxus! Wahrer Luxus, wir hatten Zeit und es kostete uns nichts dort zu schlafen. Luxus pur!
Traumhafte Hot Springs: "Kerosene Creek"
Auf dem Weg in den Süden trafen wir ein französisches Pärchen, die wie wir auf Schlafplatz- Suche waren. Jedenfalls stellten wir fest, dass wir in die gleiche Richtung reisen wollten. Sie hatten allerdings ein Auto wir nicht. Und sie hatten keinen Platz für uns. Trotzdem waren wir schneller beim nächsten Treffpunkt. Wir entschieden uns gemeinsam auf den Vulkan zu steigen, eine gute Entscheidung, denn mit ihnen konnten wir uns den extrem teuren Shuttle sparen. Zufällig trafen wir auch noch zwei Schweizer Fischer, die sich inspirieren ließen und so hatten wir zwei Autos. Perfekt! Vielen Dank an dieser Stelle. Wir hatten riesigen Spaß auf dem schönen gratis Campingplatz, aber die Zeit lief uns davon und wir mussten weiter in Richtung Süden.
Frodo's Ziel! Der Schicksalsberg!!!
Multikulti Kartoffel-Omlett in selbstgebastelter Folienpfanne
Auf der Südinsel verbrachten die meiste Zeit in der Golden bay. Wie wir feststellten ist die Golden bay der Hippie Platz schlecht hin. Das Dorf ist voll mit Organic shops, und alternativen Angeboten, außerdem ist es ein gutes Klettergebiet. Zum Wandern ist es wie geschaffen und überhaupt ist die Südinsel angeblich noch schöner als die Nordinsel. Jedenfalls verbachten wir dank helpx wieder eine Woche bei einer netten kleinen Familie. Die Kinder zu Babysitten war ein Vergnügen! Lustig war auch die Tatsache, dass die Kinder am besten im fahrenden Auto einschliefen. Kein Hindernis für uns, die die Gegend auskundschaften wollten.

Unsere Zwillinge auf Zeit
Wie gesagt, die Zeit in Neuseeland war einfach zu knapp und die Südinsel bleibt wohl zum Großteil ein unbekanntes Land für uns. Trotzdem ein bisschen Südinsel Flair konnten wir schnuppern, als wir vorbei an Robben und Delfinen in Richtung Christchurch reisten. Wo wir im unfreundlichsten Flughafen unserer Reise im Sitzen die ganze Nacht auf unseren Flug warten mussten.

Suchspiel. Wie viele sonnenbadende Robben könnt ihr sehen?
Manu:
Neuseeland ist definitiv ein Land zum Wiederkommen. So viel unentdecktes haben wir zurückgelassen, dennoch haben wir auch so einiges erlebt: wir konnten Kontakte zu Maoris knüpfen, sahen und schliefen sogar in unserem absolutem Traumhaus, fanden neue Freunde und pflegten unsere Leidenschaften Wandern und Berg- bzw. in dem Fall Vulkansteigen. Wir durften Delphine und Robben in freier Natur sehen, plantschten in heißen Quellen mitten in der Natur und ich genoss es für ein paar Tage Pflegemami für ganz besonders süße Zwillinge zu sein. 
Wenn es ein nächstes Mal geben sollte, miete ich oder kaufe ich wie zig andere ein Auto mit Matratze hinten drinnen oder einen Campervan.... :)
Aber nun geht es langsam wieder "nach oben", nach Hause mit einem Zwischenstopp in Indonesien, wo uns bereits ein weiterer Reisefreund erwartet.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Psychische und physische Herausforderung in Australien

Manu:
Mein längster Flug bisher - 8 Flugstunden über Nacht von Kuala Lumpur nach Melbourne. Davor 2 Stunden von Langkawi nach Kuala Lumpur. Anstrengend. Aber wie schön ist es doch, am Flughafen von einer guten Freundin abgeholt zu werden! :)
Lange musste sie warten, da die Immigration in Australien ziemlich strenge Kontrollen hat und doch einige aus Asien nach Australien fliegen...erleichtert fielen Lidija und ich uns in die Arme. Ein Schild hatte sie auch bei sich: "Welcome in Australia - Worldtravellers!"
Zwar konnten wir in der Nacht kaum schlafen und Dank Billigairline gab es auch nichts zu Essen und Trinken (es sei denn man zahlte...), trotzdem konnten wir nicht nein sagen, als es hieß wir könnten doch gleich mit zum Weihnachtsbrunch kommen. Und da stand doch auch tatsächlich ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer und ein Strumpf hing - bummvoll- für uns da! Als wir unser Zimmer betraten, dachten wir schon wir wären in einem Hotel - ein liebevoll hergerichtetes Bettchen, Handtücher usw. Ein gemütliches Bett - gut für mich - da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich demnächst knappe zwei Wochen darin verbringen würde.
Seltsam fühlten wir uns schon, als wir so durch Melbourne fuhren - wir waren halt wieder in der ersten Welt. Beim Familienbrunch in einem Pub sahen wir die stolzen Preise der Speisen, Menschen die einander Geschenke überreichten und dabei nicht einmal eine Miene verzogen. Irgendwie fühlte ich mich schon seltsam hier. Strenge Regeln, Kontrollen und Strafen gibt es hier.
Schon als wir über Australien flogen, dachte ich mir - eueu. Na das ist aber eine Einöde hier. Flach, Steppe, trockene Ebene und das zig tausende Kilometer. Und noch dazu die vielen Waldbrände und giftigen Tiere. Was fasziniert die Menschen nur, nach Australien zu reisen?
Australien zählte ehrlich gesagt eigentlich nie zu meinen Reisezielen, nur die Verlockung eine Freundin zu sehen, der billige Flug und eine eventuelle Weiterreise nach Neuseeland liessen mich hier landen.
Die ersten Tage erholten wir uns, faulenzten - besuchten Kängurus und den Strand, kochten und speisten gut (wobei Australien kulinarisch meiner Meinung nach nicht sehr viel zu bieten hat, es sei denn man kocht selber). Ich durfte sogar mal mit zu Lidijas Arbeit in ein Pflegeheim, wo ich mit den alten deutsch-englisch-sprachigen Herrschaften Spiele spielte und mich unterhielt.

Jonathan:
Von Asien nach Australien ist es zwar nur ein billiger Flug, aber trotzdem reist man in eine andere Welt. Australien ist einfach riesig, alles ist riesig im Vergleich zu Südost Asien. Die Häuser, die Straßen, die Menschen, einfach alles ist groß und reich. Zumindest in Victoria, das kleine "Bundesland" ganz im Süden des Kontinents. Nach so einer langen Reise genossen wir den Wohlstand und die mütterliche Art wie wir von Lidija und Brent aufgenommen wurden.
Über das Internet fing ich bald an Arbeit zu suchen, das war der eigentliche Grund um nach Australien zu fahren. Geld! Es lässt sich relativ gut und leicht Geld verdienen in Australien, zumindest wenn man unter 30 und nicht österreichischer Staatsbürger ist. Mit einem deutschen Pass kann man ein Arbeitsvisum beantragen mit einem österreichischen nicht. Und so kam es, dass ich derjenige war der Das Geld beschaffen musste. Bei meiner ersten Arbeit in Melbourne als "Salesman" ging ich leer aus und nach dem zweiten Arbeitstag kündigte ich wieder.

Fröhlicher Ausflug zu der Great Ocean Road
Statt zu arbeiten machten wir gemeinsam mit Lidi einen kurzen Urlaub an die great ozean road. Eines der Highlights von Australien ein wunderschöner Küstenstreifen mit einer schönen historischen Straße und grandioser Natur.Wir hatten eine sehr schöne Zeit und das enorme Glück ein Koala-Baby zu treffen und zwar eines das nicht schläft sondern aktiv den Baum hoch und runter kletterte. Für ein Tier das bis zu 20 Stunden am Tag schläft ist das wirklich Glück.

Manu:
Danach ging es auf zur Küste - und ja, die ist wirklich sehr beeindruckend. Irre sind auch die vielen BBQ's die einfach gratis benutzt werden konnten sowie ein paar gratis Campingplätze entlang der Great Ocean Road. Und - das muntere Koala-baby war natürlich auch ein Highlight. :)

Aborigines sahen wir zwar immer wieder mal, aber deren Kultur und Anwesenheit scheint bei den Aussies nicht sehr stark anerkannt zu sein.

Was für ein Glück! Ein munteres Babykoala in Freiheit :)
Kaum vom lustigen Ausflug zurückgekommen, spürte ich einen verdickten Lymphknoten an meiner rechten Halsseite. Es war nicht weiter verwunderlich - ging doch sehr viel Wind an der Küste und bei der Hitze waren die Klimaanlagen überall auf Vollbetrieb. Aber er wurde immer dicker - und es blieb nicht nur bei einem Lymphknoten - mein ganzer rechter Hals schwoll die kommenden Tage so dick an, dass ich schlussendlich kaum mehr meinen Mund zum Essen öffnen konnte. Zunächst probierte ich alle Hausmittelchen aus - dachte ich doch, es sei eine Bombenverkühlung die sich da ankündigt. So schlief und trank ich viel, machte Zwiebelwickel und Inhalierte etc...und nebenbei hielt ich Rücksprache mit meinen drei lieben Ärzten und Krankenpfleger Daddy in der Heimat! Danke noch mal hierfür für eure Unterstützung und Ratschläge!
Nach einer Woche Herumpfuscherei ging ich also zum Arzt. Dazu muss man sich zunächst ein "Appointment" ausmachen. Da ich keine Australierin bin, musste ich natürlich alles zahlen - netterweise wurde ich stets gefragt, ob ich denn eh eine Versicherung hätte, die für die Kosten aufkommen würde...ja, die hatte ich und "endlich" kam sie mal zum Einsatz ;)
Was aber war die Diagnose? Die bleibt bis heute unbekannt...
Blut- sowie Ultraschalluntersuchungen ergaben nichts. Ich hätte eben irgendwo im Körper eine Entzündung gehabt - warum, weshalb und wo bleibt eher ein Rätsel. Aber durch die Antibiotika, die ich ziemlich lange nehmen musste, wurde ich wieder gesund.

Jonathan:
Nach dieser Zeit wurde der Australien Aufenthalt mühsam und bis dahin der Teil der Reise der mir am wenigsten gefiel. Vom Inneren Krieg den Lidi mit sich führte wusste ich, aber dass auch wir direkt davon betroffen werden können wollte ich nicht so richtig glauben. Aber so geschah es, wir waren einfach zu lange bei ihnen zu hause. Ich fand nicht so dir richtige Arbeit und Manu wurde krank, noch dazu war es doch recht angenehm ein Zuhause zu haben und so geschah es, dass Lidi´s bevorstehende Hochzeit, wir und ihre psychischen Probleme zu viel waren und der Urlaub und die gemütliche Zeit endete abrupt in einem schrecklichen Streit.

Manu:
Noch während ich krank war, kam es leider neben des physischen Kampfes auch zu einem entsetzlichen Streit mit meiner Freundin, der hier etwas Komplex und schwierig wiederzugeben ist.
Nur so viel: wie kennen uns schon über 10 Jahre und immer wieder kam es zu solch derartigen hysterischen Ausbrüchen, nach denen ich schon öfter den Kontakt abbrechen musste - weil ich ihr dabei leider nicht helfen kann und sie auf ihre gesamte nächste Umwelt - sprich auf ihre nahestehenden Freunde - losgeht.

Mein Aufenthaltsort für 2 Wochen
Jonathan:
Brent brachte uns nach dem Streit zu seinen Eltern wo wir in Sicherheitsabstand von Lidi unsere Abreise vorbereiten und nebenher Manu´s Geburtstag feiern konnten. Brent´s Eltern kümmerten sich sehr gut um uns und hielten uns bei Laune indem sie uns die Umgebung zeigten und einfach da waren zum Tratschen.

Mein 29igstes Geburtstagsfrühstück


Manu:
Von den Medikamenten und dem Kampf mit Lidi geschwächt mussten wir also flüchten...die letzten Tage in Australien waren sehr schwer für mich. Da ich nicht vollständig fit war, musste ich mir eine bequeme, erholsame Alternative überlegen - allerdings fürchtete ich mich auch vorm alleine weiterreisen. 
Mein 29. Geburtstag zählte daher nicht wirklich zu den Besten. Noch dazu überkam mich die (wahrscheinlich typische) Frauenkrise. Fast 30! Und noch keine richtige Familie, geschweige denn ein Zuhause...
Und so buchten wir für mich Flugtickets nach Neuseeland und zunächst war ein Wiedersehen mit Jonathan erst 2 Monate später in Indonesien geplant....


Jonathan:
Nach ungefähr einer Woche entschieden wir uns endgültig, dass ich einfach auf gut Glück nach Shepparton in die "Fruitpicking- Hauptstadt" reiste und Manu nach Neuseeland flog, wo sie wieder von Freunden, in dem Fall Shayna und Familie aufgenommen wurde.  Ich hingegen landete erst einmal im Wald an einem Fluss, dort wo viele Backpacker landeten die auf Jobsuche waren und sich kein hostel leisten wollten. Die meisten hatten allerdings ein Auto als Schlafplatz. Ein riesen Vorteil, wenn man einen Fruitpicking Job sucht.
Manu fliegt alleine weiter
Und so ging ich, verzweifelt doch in ein Hostel. Ein sogenanntes working hostel, wo einem gleich Arbeit vermittelt wird. Allerdings war in meinem Fall die Arbeit, Tomaten pflücken, so schlecht bezahlt, dass ich den Großteil des Gehalts nur zum Abzahlen des hostels und zum Essen kaufen, verwenden musste. So konnte es natürlich nicht weiter gehen, denn in meiner verzweifelten Lage ohne Geld in einem der teuersten Ländern der Welt, wollte ich nicht länger sein, also buchte Manu schon einen Flug für mich raus aus der Hitze nach Neuseeland. Desshalb hatte ich nur begrenzt Zeit, genug Geld zu verdienen. Glücklicherweise konnte ich die letzten Wochen in einem uralten heruntergekommenen Wohnwagen auf einer kleinen Farm leben. Hier durfte ich Auberginen, Äpfel und Birnen pflücken und gleichzeitig konnte ich, nur mit einem alten Fahrrad 10 km ins Dorf, was bei der Hitze kein Vergnügen war. Ich war also gezwungen zu sparen und das war gut so.
Arbeiten konnte man meistens nur Vormittags. Ab Mittag hatte es über 40°C, Schatten gab es auf den Feldern keinen, also ab in den Wohnwagen und Däumchen drehen, fernschauen, lesen, schlafen.

So vergingen die zwei übrigen Wochen irgendwie doch recht schnell. Der Abschied von Australien viel mir auf jeden Fall nicht schwer. Ganz und gar nicht, denn Manu hatte wieder mal ihr Organisationstalent spielen lassen und uns einen netten Aufenthalt auf der Nordinsel organisiert.