Hallo zurück! :) Eines vorweg - bitte entschuldigt, die teilweise seltsame Formatierung. Wir haben nicht immer gute Internetverbindung oder oft überhaupt keine und müssen daher unseren Blog offline vorschreiben. Online den Text reinkopieren mag dieses Programm aber leider gar nicht...viel Spaß beim Lesen! :)
Jonathan:
Von der Zeit in Kasachstan haben wir nicht so viele Bilder. Das liegt wohl daran, dass wir verhältnismäßig wenig erlebten.
Eine Woche verbachten wir in Almaty bei Almas, ein sehr netter Kasache und selbst ein Weltenbummler. Danach zogen wir uns in die Berge zurück. Ein Versuch Kasachstan per Autostop, oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden, endete am See von Kapchagai. Weiter kamen wir nicht. Die Taxis verlangen einen extra Touristenpreis und die Buse fahren, (wenn sie fahren) nur sehr selten. Kurz gesagt Ausländerfreundlich ist das System der öffentlichen Verkehrsmittel in Kasachstan nicht.
Entspannen am See von Kapchagai, Kazakhstan |
Das neuntgrößte Land der Welt besteht fast nur aus Wüste und Steppe. Nur im Süden gibt es hohe Berge, Seeen, Canyons und Bäume! Keine Selbstverständlichkeit in diesem Land.
Almaty ist die kulturelle Hauptstadt Kasachstans. Die Stadt liegt viertausend Meter hohen Bergen zu Füßen. Ihr Wahrzeichen ist ein Apfel!
Von den Kasachen können wir sagen, dass sie sehr nette Menschen sind, hilfsbereit und immer freundlich. Abgesehen von jenen, die mit Menschen ihr Geld verdienen (Taxi,- Busfahrer...)
Bazar in Almaty, Kazakhstan |
Nach unserem Versuch in das weite Land hinaus zu fahren sind wir wieder in unser "Base camp" zurück in die Berge hinter Almaty. Ein alter Bus tuckert für 80 tenge (ca 40 cent) hinauf. Offiziell alle 30 Minuten aber eigentlich sucht sich der Busfahrer die Fahrzeiten selbst aus. Einmal ist der Bus kaputt, dann ist das Wetter schlecht....
Wir hatten viel Zeit in Kasachstan und das macht uns kreativ: Um die Menschen ohne Worte auf ihren schlechten Umgang mit dem Müll aufmerksam zu machen bauten wir Landart Kunstwerke. Ich hoffe sie stehen noch immer. Wir mussten am eigenen Leibe erfahren wie es ist einen heiß geliebten Platz auf einmal völlig verschmutzt vor zu finden. Dieses Ereignis veranlasste uns zu den Kunstwerken.
Ein Kunstwerk gegen die Umweltverschmutzung, Kazakhstan |
Morgentliche Überaschung in den Bergen von Kasachstan |
Ich konnte es gar nicht erwarten endlich das Indien Visum abzuholen. Um dann sobald wie möglich nach Kirgistan zu fahren. Die letzten zwei Nächte in Kasachstan hausten wir in der Wohnung von Alex einem jungen Bergsteiger, den wir auf einer Bushaltestelle kennengelernt haben, als wir wiedermal vergeblich auf den Bus warteten. Er war uns sehr dankbar, denn endlich fand er Menschen, mit denen er Englisch praktizieren konnte. Und wir waren noch viel dankbarer, weil seine Wohnung nicht weit vom Busbahnhof gelegen ist und weil er uns noch schöne Flecken von Almaty zeigte. Also hatten wir einen netten Abschied aus Kasachstan.
In Kirgistan landeten wir im "Nomadshome hostel" eine Ort, an dem es nur so von Abenteurern und Weltreisenden wimmelt. Das Beste was man hier machen kann ist sich einfach an den Tisch zu setzen und den spannenden Geschichten zu zuhören. Hier werden viele Fragen beantwortet und Erfahrungen über Strecken, über Material, über Menschen, über Visumanträge, einfach über alles was einen Reisenden interessiert, ausgetauscht. Ein guter Startpunkt für unsere Odyssee durch Kirgistan.
Angefangen hat die Odyssee mit einem enormen Erfolg: Die Besteigung des Peak Utschitel (4540), mit Abstand der höchste Berg in unserer Bergsteigerkarriere! Dank der zwei Frauen aus Österreich und der Schweiz, die wir im Hostel kennen gelernt hatten konnten wir es wagen, mit unserer fragwürdigen Ausrüstung so weit hoch zu klettern. Nach der Besteigung ging es zu Lola eine nette Internet-bekanntschaft (Couchsufing) in ein kleines Dorf nahe Bischkek, und dann ging es richtig los: Kaum waren wir etwas weiter außerhalb der Hauptstadt wurden wir eingeladen in einer Jurte zu nächtigen. Unseren Gastgeber lebten von ihren Pferden und Schafen. Den Sommer verbringen sie immer auf knapp 3000m Höhe in einem traumhaften Tal in ihrer Jurte. Sie verkaufen Kumus ( gegorene und gesalzene Stutenmilch), Käse (Kurt) und wahrscheinlich Schafwolle, Pferde und hier und da auch etwas Fleisch.
Durch Wind und Wetter auf den Utschitel (4540), Kyrgyzstan |
Per Anhalter ging es weiter in den Süden. Ziel war das Base Camp vom Pik Lenin (7134) im nördlichen Teil des Pamirgebirge. Der Berg erhebt sich über einem riesigen Tal das von vielen wilden Flüssen durchspült wird. Hierher verirren sich kaum Touristen. Die Bergsteiger sind so sehr auf den Berg fixiert, dass sie von dem Tal und dem Land nicht viel mit kriegen. Wir waren langsam genug unterwegs um Land und Leute kennen zu lernen. Es ist lustig zu beobachten wie die Leute innehalten und uns anstarren, als wären wir von einem anderen Planeten. Aber auch wir staunen nicht weniger wenn wir die Menschen in ihren Lehmhäusern, oder in ihren Jurten beobachten wie sie ihren Alltag meistern.
Die Wanderung hinauf zum Basecamp wurde mit einem feierlichen Mittagessen in einer Jurte und mit einem Abendessen von "Pamir expeditions" belohnt.
Der Abstieg und die Rückreise bis nach Jalalabad liefen wie geschmiert: Ein türkischer LKW Fahrer hielt sofort an und nahm uns mit zurück in die Zivilisation. Der LKW war eigentlich leer, trotzdem war er voll mit türkischem Flair: Uns wurde Cay serviert, es spielte laute türkische Musik, und es gab Essen ohne Ende. Ganz genau wie damals in der Türkei.
Einheimischer Bazaar am Fuße des Pik Lenin, Kyrgyzstan |
Geldgierigkeit - leider ist uns diese immer wieder vor allem bei Menschen, die mit Touristen arbeiten begegnet. Arme Familien hingegen oder diese, die nicht vom Geld anderer abhängig sind, begegneten uns auf unserer Reise immer wieder sehr gastfreundlich - so durften wir uns zB. glücklich schätzen von Kirgisen im Auto mitgenommen zu werden - statt Geld zu verlangen, wurde uns noch ein Kaffee und Kuchen spendiert oder wir wurden in eine Yurte (und zwar in eine authentische - sprich keine für Touristen!!) eingeladen (welches mein heimlicher Wunsch war) oder zu einer armen Familie in ihr Lehmhaus, die uns mit Essen vollstopfte und keine Ablehnung unsererseits duldete. Das Strahlen der Mutter werde ich nie vergessen. Liegt es vielleicht daran, dass auch hier im Lande Kygyzstan viele Muslime (übrigens war gerade Ramadambeginn) sind und deshalb so gastfreundlich reagieren?! Hat der Glaube mit unserem Verhalten etwas zu tun?
Nun, in Kazakhstan langweilten wir uns etwas, obwohl wir auch viele gute und schöne Sachen erlebten und netten Menschen begegneten - aber wir mussten unser Indienvisum abwarten.
Zu unserer Enttäuschung erfuhren wir, dass wir im Ausland nur 3 Monate Visum für Indien bekommen und dieses ab Ausstellungsdatum gültig ist. Nun, laut unserer Reiseplanung fehlen uns also genau die 20 Tage, die wir nach unserer Nepalreise durch Indien in den Süden nach Sri Lanka wollten. Aber wir haben ja schon gelernt - Pläne ändern sich immer wieder und wahrscheinlich hat das auch seinen guten Grund.
Pik Lenin (7134) Base Camp von Pamir Expeditions, Kyrgyzstan |
Die „Angst“ nicht mehr so nahe an Menschen heranzukommen, weil wir nicht mehr so langsam mit Rädern unterwegs waren hat sich in Kyrgyzstan in Grenzen gehalten - durch das abenteuerliche Backpacken mit Zelt und per Hitchhiken zu Plätzen, wo nur wenige Touristen hinkommen hat uns glücklicherweise trotzdem Einheimischen näher gebracht.
"Kumus" und Brot von einer Normadenfamilie, Kyrgyzstan |
Alles in allem: die Zeit war einfach viel zu kurz und ich komme sicher wieder - am Liebsten mit einer Gruppe begeisterter Outdoorfreunde für Berge, Wasser und Natur.
Begegnungen mit all den „verrückten“ Gleichgesinnten von überall auf dieser Welt im Camphostel Nomad‘s Home in Bishkek, das Treffen unserer „alten“ Freunde Jana und Alex ganz zufällig in den Bergen von Kyrgyzstan und unseren lieben Franzosencousins auf der Straße, die wunderschönen Berge, die Natur, Seen und vielen Yurten und Tieren mitten in der Berglandschaft und zig hunderte Möglichkeiten zu Trekken und Bergzusteigen - das Land ist auf jeden Fall eine Reise wert meine Lieben!! Und noch dazu: das einzige Land in Zentralasien, wo wir kein Visum benötigen....also - worauf wartet ihr noch? :) Geht auf Reisen ihr Lieben, reist!
Zufälliges Treffen on the road mit den "deux cousins" aus Frankreich, Kyrgyzstan |
Ein kleiner Bergsee nahe Kochkor, Kyryzstan |
Eine kleine Wanderung durch die Canyons der Region Ton, Kyrgyzstan |
Zelten am Issyk kol, Kyrgyzstan |
Zurück ging es nach Kazakhstan, wo wir eine Nacht am Flughafen in Almaty verbracht haben und nun sind wir bereits in Indien unterwegs...aber das ist eine andere Geschichte... ;)
PS: Gegen Ende des Jahres (ab November) bzw. Anfang des nächsten Jahres befinden wir uns in Süd-Ostasien: Malaysia, Thailand, Laos, Vietnam...hätte jemand Lust und Zeit uns ein wenig zu begleiten??? In Thailand steht Klettern am Programm!! :))